Hygienemanagement // Regelversorgung
15.05.2020

Das neue Normal

Aktuell erfolgt schrittweise die Aufnahme des operativen Routinebetriebs – auch die Ambulanzen füllen sich zunehmend. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV e.V.) gibt Empfehlungen, wie den so genannten nosokomialen Infektionsclustern vorgebeugt werden kann. Stationsmodule helfen dabei, die unterschiedlichen Patientengruppen zu managen.

Wellenförmige Infektionsverläufe und unterschiedliche Infektionshäufigkeiten in der Allgemeinbevölkerung – solange es keinen Impfstoff gibt, gehören COVID-19 Patienten zum Klinikalltag. Gesundheitseinrichtungen werden in der nächsten Zeit mit dem Risiko einer nosokomialen Verbreitung von SARS-CoV-2 leben und arbeiten müssen. Wie Infektionen bei schrittweiser Rückkehr zur Regelversorgung größtmöglich vorgebeugt werden kann hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV e.V.) in ihren aktuellen Empfehlungen zusammengefasst.

Stationsmanagement in Zeiten von COVID-19

Die neue Normalität in Zeiten von Corona: Kliniken müssen sich darauf vorbereiten, parallel unterschiedlich oder gar nicht von COVID-19 betroffene Patienten zu versorgen – und gleichzeitig das Risiko eines nosokomialen Corona-Ausbruchs im Blick behalten. Bereits ein einziger Patientencluster im Haus kann eine ganze Klinik lahmlegen.

Auf organisatorischer Ebene schlagen die Experten der DGAV für die Versorgung der unterschiedlichen Patientengruppen verschiedene Stationsmodule vor. Diese können je nach Klinikgröße als separate Einheiten oder als Abgrenzungen innerhalb einer Fachabteilung organisiert sein. Die verschiedenen Einheiten entsprechen den unterschiedlich von COVID-19 betroffenen bzw. nicht betroffenen Patientengruppen: Neben dem Isolationsbereich für COVID-19 Kranke, sind Stationen für COVID- 19-positive Patienten, aber auch für COVID-19-asymptomatische Patienten sinnvoll – jene Patienten, die sich aus anderen Indikationen in eine Krankenhausbehandlung begeben. Daneben werden zunehmend auch Stationen mit COVID-19 negativen Patienten geführt werden müssen. Das Konzept bildet die Vielfalt der Patientenversorgung in Zeiten von Corona ab und bietet gleichzeitig die Chance eines risikoangepassten Infektionsschutzes.

Stationsmodule bzw. Einheiten in Fachabteilungen:

  • Die Holding Area
    In der Aufnahmeeinheit für stationäre Patienten warten Neuaufnahmen auf ihr Abstrich-Ergebnis. Die Patienten und alle Angestellten tragen MNS. Bei negativem Abstrich können die Patienten von den jeweiligen Fachstationen aufgenommen werden.
  • Die COVID-19 Verdacht Station
    Hier werden die Patienten ausschließlich unter Berücksichtigung der Barriere-Pflege betreut.
  • Station für COVID-19 positive Patienten
    Isolierstation mit Barrierepflege. Abhängig von der führenden klinischen Symptomatik wird die Isolierstation noch einmal unterteilt in eine
    - internistische (COVID-19 Kranke) oder z. B.
    - chirurgische Fachabteilung (Kranke, die auch COVID-19 positiv sind)
  • Patienten ohne COVID-19 Erkrankung
  • Intensivstation/Intermediate Care
    - COVID-19 Isolierung
    - COVID-19 negativer Bereich

Zusätzlich empfiehlt die Fachgesellschaft, sich bei der die Belegung nicht am Bettenkontingent zu orientieren. Vielmehr sollte die mögliche Kapazität der chirurgischen und interventionellen Einheiten (z. B. Endoskopie, Katheterlabor, Radiologie.) zugrunde gelegt werden. Die Zahl der täglich einbestellten Patienten wird dabei den tagesaktuellen Kapazitäten angepasst. Wird ein erneuter Anstieg von COVID-19 Erkrankten vermerkt, sollte dieser in die Gesamtbelegungsplanung eingehen.


Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV e.V.) COVID-19 Empfehlungen. 24. April 2020. https://www.awmf.org Letzter Zugriff am 14.05.2020

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