Hygienemanagement
14.12.2020

Digitale Endgeräte als Viren-Reservoir

Ein aktueller Studien-Review weist darauf hin, dass SARS-CoV-2 bei 20°C bis zu 28 Tage lang auf Glas, z. B. von Handy und Tablet-Displays infektiös bleiben können. Damit geht ein signifikantes Übertragungsrisiko der Viren auf die Hände des Personals und von dort auf andere Flächen bzw. Personen einher.

Ein Risiko für die Übertragung von SARS-CoV-2 geht vor allem von Aerosolen aus. So haben Studien gezeigt, dass die Viren länger als 3 Stunden in winzigen Tröpfchenpartikeln infektiös bleiben können. Welche Rolle Oberflächen, die mit SARS-CoV-2 kontaminiert sind, bei der Weiterverbreitung spielen, ist noch nicht ganz geklärt.Kreuzkontaminationen mit anderen Viren sind aber vielfach belegt. Die Übertragungsrate bei Noroviren von kontaminierten Flächen auf die Hände wurde in einer Studie z. B.  mit 40% angegeben [1]. Flächen mit häufigem Haut- und Handkontakt wie z. B. Touchscreens von Smartphones, Bedienfelder von Getränkespendern oder Fahrstühlen sowie patientennahe Flächen weisen häufig Fundstellen von Viren und Bakterien auf.

Risiken durch Smartphones unterschätzt

Aktuelle Untersuchungen von Ridell et al. zur Überlebensfähigkeit von SARS-CoV-2 auf Glas und Kunststoff zeigen, dass die Viren bei 20°C bis zu 28 Tage infektiös bleiben konnten [2]. Displays digitaler Geräte stellen demnach ein potenzielles Übertragungsrisiko dar. Die Infektionsgefahren durch mobile Geräte werden vom Gesundheitspersonal aber unterschätzt. Nur rund 8 % der Ärzte, die ihr Smartphone häufig verwenden, desinfizieren dieses regelmäßig.

Bei der täglichen Flächendesinfektion der patientennahen Flächen sollten die elektronischen Geräte daher auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Für die Desinfektion eignen sich vorzugsweise gebrauchsfähige Desinfektionsmittel bzw. entsprechend vorgetränkte Einmaltücher, die speziell für empfindliche Oberflächen entwickelt wurden. Alkoholische Formulierungen mit einem entsprechenden Hinweis auf Materialverträglichkeit geben hier Sicherheit bei der Anwendung.

Diese Flächen sollten im Rahmen der Patientenversorgung täglich mindestens einmal mit einem materialverträglichen Flächendesinfektionsmittel wischdesinfiziert werden:

Arbeitsflächen Behandlungs-
liegen
 
Bettgestelle Monitore Displays Tastaturen Bedienfelder

Winterviren und ihre Unterschiede

Neben SARS-CoV-2 muss in den Wintermonaten verstärkt auch mit anderen hochinfektiösen Viren wie z. B. Noro- und Influenzaviren gerechnet werden. Während SARS-CoV-2 und Influenzaviren als behüllte Viren leicht mit dem Wirkspektrum „Begrenzt viruzid“ inaktiviert werden können, erfordern Noroviren eine Desinfektion mit Produkten des Wirkspektrums „Begrenzt viruzid PLUS“. Weitere Unterschiede der Viren erfahren Sie in unserer Infografik „Viren im Vergleich“.

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Quellen:

1. Kampf G. Flächendesinfektion. Krankenhaushygiene up2date 8; 2013. DOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0033-1359050
2. Riddell, S., Goldie, S., Hill, A. et al. The effect of temperature on persistence of SARS-CoV-2 on common surfaces. Virology Journal 17, 145 (2020).

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